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  • 24.04.2013 23:39 - Die Krise erreicht jetzt auch Daimler und VW
von andreas.eick in Kategorie Allgemein.

Quartalszahlen

Daimler hatte seine Aktionäre schon auf den heftigen Gewinneinbruch vorbereitet, nun überrascht auch Volkswagen mit miesen Zahlen. Hauptproblem ist das Europageschäft – eine Lösung ist schwierig. Von Nikolaus Doll



Wenn Cristiano Ronaldo, Stürmer-Star bei Real Madrid, seinen Job auf dem Platz erledigt hat, steigt er in einen Audi R8 5.2 FSI. Bastian Schweinsteiger vom FC Bayern fährt einen Audi Q7 4.2 TDI und Weltfußballer Lionel Messi vom FC Barcelona einen Q7 3.0 TDI.

Ein Vergleich von Champions League mit den Premiumautobauern BMW, Mercedes und Audi hinkt natürlich ein wenig, weil die Ingolstädter die drei genannten Vereine schlicht sponsern. Aber die Modellwahl der Superkicker ist schon so etwas wie ein Spiegel der Zustände in der Autobranche: Mercedes fährt hinterher – in den vergangenen zwei, drei Jahren war das zumindest so.

Doch neben neuen Hiobsbotschaften aus Stuttgart kommen nun erstmals auch aus Wolfsburg Alarmmeldungen. Der Audi-Mutterkonzern Volkswagen meldet überraschend einen dramatischen Gewinneinbruch. Die Autokrise war bislang auf die ohnehin Schwachen der Branche beschränkt, die Hersteller aus Frankreich, Italien oder manchen Konzern aus Japan. Nun rauschen auch die bislang erfolgsverwöhnten deutschen Automobilhersteller in den Keller.

Keine drei Stunden, nachdem Daimler-Chef Dieter Zetsche eine Gewinnwarnung ausgesprochen hatte, gab Volkswagen einen drastischen Ergebnisrückgang für das erste Quartal bekannt. Ein Paukenschlag, schließlich war man von Volkswagen zuletzt nur Rekordzahlen gewöhnt. Für Daimler wiederum ist es die zweite Gewinnwarnung innerhalb weniger Monate.

Man erwarte für das Gesamtjahr 2013 einen Gewinn vor Zinsen und Steuern "unter dem Niveau des Vorjahres", hieß es. Es sei nicht mehr damit zu rechnen, dass das operative Ergebnis von 8,1 Milliarden Euro aus dem Vorjahr erreicht werden könne. Die Aktie des Autobauers rutschte bis zum Mittag fast ans Ende des Dax, VW-Vorzugsaktien hielten sich dagegen oben.

Volkswagen AG Vz
24.04.2013, 17:35150,70 €+2,59%

Daimler AG
24.04.2013, 17:3540,58 €-0,78%


Aktienkurs
Das Auf und Ab des Kurses der Daimler-Aktie
VW hält an Geschäftszielen fest

Der Grund dafür ist wohl die Tatsache, dass Volkswagen im Gegensatz zu Daimler trotz der angespannten Lage an seinen Geschäftszielen festhält. Für 2013 peilt Volkswagen ein Ergebnis aus dem laufendem Geschäft auf Höhe des Vorjahres an. Mehr hatte Konzernchef Martin Winterkorn nie versprochen. Der Branche ist klar, dass die Absatzkrise in Europa noch lange nicht ausgestanden ist.

In China wächst die Nachfrage zwar weiter, aber nicht so galoppierend wie in den vergangenen Jahren. Rettungsanker der weltweiten Autoindustrie sind derzeit nur noch die USA. Regionen, auf die die Branche immer wieder gesetzt hatte wie Brasilien oder Indien, entwickeln sich längst nicht wie erhofft.

Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte bereits vor einem Jahr zur Aufholjagd geblasen. Bis 2020 soll Mercedes auf den Platz zurückkehren, den man jahrzehntelang innehatte: die Nummer eins unter den Premiumautobauern. Experten bezweifeln nicht, dass Mercedes die Kraft dazu hat, wieder nach vorn zu kommen.

Zwar ist zuletzt der Abstand zu den Konkurrenten weiter gewachsen. Aber möglicherweise wird Audi durch die Rückschläge, die der VW-Konzern insgesamt hinnehmen muss, gebremst.

Bei Volkswagen ist der Gewinn vor Zinsen und Steuern in den ersten drei Monaten um 26 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro geschrumpft. Unter dem Strich sank er sogar um gut ein Drittel auf knapp zwei Milliarden Euro. Auch beim Umsatz ging es leicht auf 46,6 Milliarden Euro nach unten – obwohl VW mehr Autos absetzte als vor einem Jahr.

Bei Daimler ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte auf 917 Millionen Euro geschrumpft. Bei Mercedes Benz brach das operative Ergebnis sogar um rund zwei Drittel ein. Der Konzernumsatz sank um drei Prozent auf 26,1 Milliarden Euro. Unter dem Strich standen nur noch 564 Millionen Euro Gewinn.

Das Europageschäft ist der Knackpunkt

Die entscheidenden Gründe für das schwache Abschneiden sind bei Daimler und Volkswagen identisch: die Flaute in Europa. Im ersten Quartal hätten sich viele Märkte, insbesondere Westeuropa, konjunkturbedingt schlechter entwickelt als erwartet, so Daimler-Chef Zetsche. Bei VW hieß es: "Dem intensiven Wettbewerb und den daraus resultierenden Belastungen können wir uns jedoch nicht vollständig entziehen."

Trotz der Rückschläge geben sich die Autobauer kämpferisch. "Daimler befindet sich mitten in der umfangreichsten Wachstumsoffensive seiner Unternehmensgeschichte", sagte Finanzchef Bodo Uebber. Neue Modelle wie die E- und S-Klassen sollen neuen Schub bringen. Hinzu komme das Effizienzprogramm, durch das allein bei Mercedes in diesem Jahr 600 Millionen Euro eingespart werden sollen.

Ein Teil der Getriebefertigung soll nach Rumänien verlagert werden. Den deutschen Standorten soll das Komponentenwerk aber keine Kapazitäten wegnehmen, sondern lediglich zusätzlichen Bedarf decken. Insgesamt investieren die Stuttgarter mehr als 300 Millionen Euro in den Ausbau.

Bei VW hieß es, aufgrund vieler neuer Produkte werde man sich auch 2013 "in einem herausfordernden Umfeld besser als der Gesamtmarkt entwickeln und die Auslieferungen an Kunden im Vergleich zum Vorjahr steigen".

Der Konzern lädt am Donnerstag zur Hauptversammlung nach Hannover – und wird sich dort den bohrenden Fragen der Aktionärsvertreter stellen müssen. BMW wiederum gibt seine Zahlen in einer Woche bekannt.



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